Wer bin ich …

Geboren bin ich in ’61 in Schleswig, wurde auf der Insel Sylt zum Friesen, auf der ich meine ersten Jahre verbrachte. Aufgewachsen bin ich in der Nähe des Plöner Sees in Ostholstein im Norden Deutschlands.

Als gelernter Sozialpädagoge habe ich bisher in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern gearbeitet. Allein hier in der großen Stadt Hamburg habe ich von 1986 an siebzehn Jahre in einer stationären Einrichtung für Kinder und Jugendliche gearbeitet. Darüber hinaus habe ich ambulante Hilfen in Familien angeboten.

Ein Jahr lang war ich Betreuer in einem Notauffangheim für Kinder und Jugendliche in akuten Notsituationen.

Vier Jahre lang habe ich in einem Jugendamt für straffällige Jugendliche gearbeitet und Jugendhilfen verfügt. Hier waren die Familien durch begangene strafbare Handlungen ihrer Kinder oft in große Bedrängnis geraten. Die Beratungen dieser Familien waren enorm herausfordernd und intensiv. Eine sehr lehrreiche Zeit für mich. Ich bekam einen unglaublich tiefen Einblick in unterschiedlichste Familienschicksale, und wie alle diese Menschen ihr Bestes gaben, um damit umgehen zu können. Ebenso lernte ich die genauen Umstände der Kinder und Jugendlichen dieser Familien kennen, für die ich Hilfen eingerichtet habe.

Seit zwölf Jahren arbeite ich bei der Hamburger Schulbehörde in der Beratungsstelle Gewaltprävention. Wir bilden Lehrkräfte in allen Fragen zur Gewaltprävention fort, beraten an Schulen arbeitende Kolleginnen und Kollegen, sowie Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zu allen Themenbereichen um Gewalt und Gewalthandlungen an Schulen. Zudem installieren wir gewaltpräventive Programme an Schulen wie zum Beispiel Streitschlichtung, Mobbingprävention, Kinderschutz oder soziales Kompetenztraining.

Ein aus acht Kollegen zusammengesetztes Team begleitet darüber hinaus die etwa zweihundert durch Gewalttaten aufgefallenen jugendlichen und heranwachsenden Intensivtäter zwischen 14 und 21 Jahren bei ihrem weiteren schulischen und beruflichen Werdegang. Etwa sechzig Prozent dieser jungen Menschen schaffen am Ende ihrer  schwierigen Phase dann doch ihren Schulabschluss.

Innerhalb all dieser unterschiedlichen Arbeitsfelder in den vergangenen fast vierzig Jahren war meine hauptsächlichste Aufgabe die Beratung von Eltern und ihren Kindern in eskalierten oder aber extremen Situationen. Seit zehn Jahren berate ich nun auch Lehrkräfte in Konfliktsituationen und nach Gewaltvorfällen in Schulen.

Ungelöste Konflikte sind meist die Motoren für lange währende Auseinandersetzungen. Darüber zu sprechen ist am schwierigsten, weil man die Haltung bewahren muss und es nicht förderlich ist, sich gehen zu lassen und allen aufkommenden Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Weil das jedoch immer wieder passiert, gibt es Fachleute, die sich auskennen und wirksam unterstützen. Mit Geduld, innerer Ruhe und professioneller Distanz zur Aufregung und fachlicher Intensität hinsichtlich einer gemeinsam zu findenden Lösung.

Das macht mir seit so vielen Jahren am meisten Spaß. Natürlich nicht der Streit zwischen Ihnen und Ihrem Konfliktpartner, sondern die spürbare Erleichterung, wenn sich eine für beide annehmbare Lösung des Problems abzeichnet.

Aus diesem Grund ließ ich mich zum Mediator ausbilden und bin nun in der Lage, professionell Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen Konfliktpartnern zu moderieren und zu mediieren. Bei der Mediation geht es darum, in einem gemeinsamen Konfliktgespräch eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der beidseitigen Lösung. Deshalb können beide Parteien profitieren, im Gegensatz zu anderen juristischen Wegen, bei denen es einen Gewinner und einen Unterlegenen gibt. Eine sehr ungünstige Lage, insbesondere dann, wenn man nach der Klärung noch weiter miteinander umgehen muss.
Mediation berücksichtigt dagegen die Interessen beider Parteien. Lösungen, die auf diese Weise gefunden werden, sind langfristig erfolgreicher, weil beide Parteien sie entwickelt und vereinbart haben.

In meinem stillen Kämmerlein mache ich seit Jahren Musik. Meine Töne geben mir den klanglichen Ausgleich zum oft lauten und bewegten sozialen Miteinander und den vielen erlebten Spannungen im dienstlichen Zusammenhang. Auf der Einstiegsseite befinden sich unter den Würfeln ein paar Hörproben.

Jedenfalls tut mir Musik machen gut. Im kleinen, computerbasierten Studio kann ich von der Idee bis zur CD alles selbst produzieren. Entspannten Jazz, leichten Pop. Es muss gut klingen und eher entspannen.

Schon über 30 Jahre bin ich mit meiner lieben Frau zusammen, wie mögen uns noch genau so sehr wie damals. Der liebe Junge – selbst schon erwachsen, hat eben geheiratet und ist in seinem Beruf nach langem Studium voll und ganz eingestiegen. Klasse, wenn alles so gut läuft. Ich bin glücklich mit meinem Leben. Das lässt mich alles tragen, was zuweilen schwerlich war und ist und gibt Kraft, immer neue Herausforderungen zu meistern.

Ich bin überzeugt davon, dass das Erleben von Glück und Glücklich-Sein enorm davon abhängt, auf welche Weise man die Welt und die Menschen und das Leben betrachtet. Kaum einer weiß, dass man die freie Wahl der ureigenen Bewertung hat.

Schlimm, oder nicht so schlimm, oder halb so schlimm, darüber entscheiden wir losgelöst von dem, was wir erleben. Losgelöst von dem, was passiert. Deshalb erleben und bewerten wir alle auf unterschiedliche Weise. “Halb so schlimm” beschreibt die gleiche Situation, wie “schlimm”, fühlt sich aber nur halb so schlimm an. Dadurch lässt sich viel lösungsorientierter umgehen, als mit der sonst so üblichen Panikmache. Man kann genauso aus Mücken Elefanten machen, wie aus Elefanten Mücken. Ein Wortspiel. Umgedreht funktioniert es eben auch.

Das würde ich gern jedem weitergeben wollen, dem ich begegne.